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Die Bedeutung psychologischer Sicherheit als Grundlage zur Entwicklung von Resilienz im System Schule – ECo-Prävi-Kids auf der IFO 2024 in Graz: Wie kann Inklusion zur Resilienz eines Bildungssystems beitragen? Wie kann Inklusion im Bildungssystem resilienter gestaltet werden?
Die 37. Jahrestagung der Inklusionsforscher*innen (IFO) vom 26. bis zum 28. Februar 2024 in Graz trug den Titel Inklusion. Resilienz. Lernende Systeme und widmete sich der Inklusion und Resilienz aus personenbezogener und systemischer Perspektive. Im Mittelpunkt standen die Fragen, wie Personen und Systeme Herausforderungen im Kontext von Diversität und Inklusion bearbeiten, welche Rollen Gemeinschaft, Netzwerke und (interdisziplinäre) Kooperation bei der Entwicklung von persönlicher und systemischer Widerstandsfähigkeit spielen und welche Ressourcen und Spannungsfelder sich für Individuum und Organisationen daraus ergeben können.
Wir durften auf der IFO das Projekt „ECo-Prävikids“ und damit die Kurklinik UNIVITA GmbH – Gut Holmecke vertreten, denn schließlich ist auch die Kurklinik ein LERNENDES SYSTEM. Schon die Hauptredner*innen Frau Prof. Kiki Messiou und Herr Prof. Mel Ainscow haben in ihrer Keynote das Problem, welches auch uns als Kurklinik betrifft, auf den Punkt gebracht: „Educational change is technically simple but socially complex!“
Auch in einer Kurklinik gibt es immer größere Herausforderungen in diesem Bereich zu meistern. Insbesondere gilt es, das Angebot und die Rahmenbedingungen für Kinder mit sozial-emotionalen Förderbedarfen und deren Eltern anzupassen. Während der letzten Jahre konnten wir einen Anstieg von Patient*innen wahrnehmen, deren Indikationen kaum noch in einer präventiven Maßnahme zu verorten sind. Kinder und Erwachsene mit AD(H)S, Hochsensibilität, Hochbegabung und/oder Diagnosen aus dem autistischen Formenkreis, benötigen besondere räumliche und personelle Voraussetzungen, damit eine Präventionsmaßnahme nachhaltig gelingen kann. Neben den strukturellen Bedarfen, benötigen resiliente Organisationen ebenso inhaltliche Konzepte und erprobte Methoden, mit deren Hilfe, in dem Zeitraum von drei Wochen, angemessene Ergebnisse erzielt werden können.
Mit dem Projekt „ECo-Prävikids“ möchten wir wissenschaftlich fundierte Informationen sammeln und mit Hilfe der Erkenntnisse einen allgemeingültigen und interdisziplinären Leitfaden erstellen, in dem Maßnahmen dargestellt werden, mit deren Hilfe Coping-Strategien im klinisch-therapeutischen Bereich, aber auch in Schulen und anderen pädagogischen Einrichtungen, effektiv und nachhaltig vermittelt werden können. Dazu sollen Methoden erarbeitet, angepasst und evaluiert werden, die, im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention, keinen Unterschied für Kinder mit oder ohne Förderbedarf darstellen. Zudem dienen die Ergebnisse als Information für die Leistungsträger, mit denen auch die wirtschaftlichen Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft dringend diskutiert werden müssen.
Auf der Inklusionstagung gab es viel Raum für fachlichen, aber vor allem auch für informellen Austausch und wertvollen Erkenntnissen. Zudem wurden wir auch in unseren eigenen Beobachtungen bestärkt und wir stellten besorgt fest, dass das Hilfsangebot für Eltern mit Kindern, die einen besonderen Förderbedarf haben, nicht ausreichend ist und sowohl quantitativ, als auch qualitativ Mängel aufweist. Unser Vortrag erhielt somit reichlich Zuspruch und Interesse.
Die Forschungsarbeit in einer Kurklinik hat dabei besondere Vorteile. Sie bietet einen Querschnitt aus ganz Deutschland und ist damit repräsentativer, als Untersuchungen, die sich auf eine bestimmte Region beziehen. Diesen Mehrwehrt möchten wir auch in Zukunft nutzen. Für die kommenden Patient*innen, die unsere Kurklinik besuchen, wird es immer mehr die Möglichkeit geben, unsere Arbeit zu unterstützen. Das Ausfüllen von Fragebögen wird natürlich nicht immer als positiv wahrgenommen. Wir möchten aber versichern, dass alle Daten nicht nur anonym, sondern auch zielgerichtet genutzt werden, um unseren Teil dazu beizutragen, dass die individuellen Bedürfnisse kleiner und großer Patient*innen mehr an Berücksichtigung finden und dass auch, ein Mehrwert durch Vernetzung und Austausch entsteht. Wenn Sie Fragen oder Anregungen zu unserem Projekt haben, dann kontaktieren Sie uns gerne per Email dazu.
Abschließend möchten wir noch unseren Gesamteindruck über die Stadt Graz, aber auch ihren Umgang mit den inklusiven Themen und über das Leben und Lernen an Pädagogischen Hochschulen teilen. Wir wurden herzlich im Rathaus, durch den Inklusionsbeauftragten und einer der Organisatorinnen der IFO, empfangen. Was wir bei einem kurzen Spaziergang durch die Stadt bereits beobachten konnten, wurde uns beim Eröffnungsvortrag im Rathaus bestätigt. Die Bürgermeisterin Frau Elke Kahr, ausgezeichnet in einem internationalen Wettbewerb zur weltbesten Bürgermeisterin, schafft es sichtbar Inklusion in einer Großstadt mit 300.000 Einwohner*innen zu ermöglichen. Bemerkenswert an den Hochschulen war für uns, dass Regelschulen für Schulkinder und auch Kindergartengruppen integriert waren. Erwachsene und Kinder begegneten sich in den teils historischen Mauern in sehr wertschätzender Atmosphäre. Gepflegte Gebäude und Außengelände lassen darauf schließen, dass das Zusammenführen von Kinder- und Erwachsenenbildung unter einem Dach ein gewinnbringendes Konzept für alle Beteiligten sein kann. Graz kann, als Weltkulturerbe auch mit einer spektakulären Altstadtkulisse punkten, mit kulinarischen Köstlichkeiten und dem milden Klima des Alpenvorlandes. Es waren sehr erkenntnisbringende, fantastische drei Tage in Graz! Wir sagen Wiederschaun‘ und Baba, schönes Graz!
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g.wenzelburger@univita.com
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