9. Oktober 2018
Projekt "wfg.medPULS" erhält Bundesförderung

Wie kann die Digitalisierung die Gesundheitsversorgung auf dem Land verbessern? Mit dieser Frage beschäftigt sich ein neues Förderprojekt der wfg Wirtschaftsförderung Kreis Soest GmbH.

Projekt “wfg.medPulS” erhält Bundesförderung

Wie kann die Digitalisierung die Gesundheitsversorgung auf dem Land verbessern? Mit dieser Frage beschäftigt sich ein neues Förderprojekt der wfg Wirtschaftsförderung Kreis Soest GmbH. Das Projekt wird im Rahmen des Bundesprogrammes Ländliche Entwicklung (BULE) vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft mit einer Summe von insgesamt 198.000 EUR gefördert. Das Projekt dauert drei Jahre und startet am 1. Januar 2019.

„Das wir trotz der hohen Konkurrenz Bundesfördermittel für den Kreis Soest bekommen, freut uns sehr. Stolz sind wir darauf, dass der Projektansatz unserer Wirtschaftsförderung als bestes Projekt bewertet wurde. Die Digitalisierung bietet ein großes Potenzial, auch für die medizinische Versorgung im Kreis“, betont Eva Irrgang, Landrätin des Kreises Soest.

Im Rahmen des Bundesprogrammes werden Pilotprojekte gefördert, die einen wichtigen Beitrag zur ländlichen Entwicklung leisten. Ein wichtiger Baustein für die Zukunftsfähigkeit von ländlichen Regionen, nicht nur in der Industrie und Wirtschaft, ist dabei die Digitalisierung.

Insbesondere in der ambulanten Versorgung haben digitale Technologien das Potenzial die medizinische Versorgung patientenorientierter zu gestalten und die Ärzte zu entlasten. Wie das im Kreis Soest funktionieren könnte, erprobt das Projekt wfg.medPULS der Wirtschaftsförderung des Kreises Soest. Im Rahmen des Projektes soll die ambulante, ländliche Patientenversorgung durch die Erprobung von telemedizinischen Lösungen verbessert werden. Für dieses Ziel wird unteranderem ein digitaler Gesundheitstreffpunkt aufgebaut. Der digitale Gesundheitstreffpunkt umfasst zwei Bausteine: eine regelmäßige Videosprechstunde und ein E-Health-Kiosk.

Diese sollen nicht nur der medizinischen Behandlung im engeren Sinne dienen, sondern auch und vor allem der Prävention, der Verlaufsbeobachtung und der Gesundheitsförderung. Die Nutzerinnen und Nutzer werden vor Ort durch eine medizinische Fachangestellte angeleitet und begleitet. „Die Menschen werden dadurch nicht alleine mit der Technik gelassen. Der persönliche Kontakt und Austausch zwischen Arzt und Patient bleibt weiterhin die Basis der medizinischen Versorgung. Wir erproben in dem Projekt eine Ergänzung und versuchen dadurch den digitalen Wandel aktiv mitzugestalten. Wir werden die Ärzte im Kreis Soest eng in die Ausgestaltung und Umsetzung des Projektes einbeziehen“, erläutert Marcel Frischkorn, als Projektleiter der wfg auch für die Gewinnung von Hausärzten verantwortlich.

In dem Projekt wird zusätzlich eine Beratungs- und Kontaktstelle für die Vernetzung und persönliche Beratung von niedergelassenen Ärzten aufgebaut. Dieser „Digital-Lotse“ wird im Rahmen des Projekts niedergelassene und niederlassungsinteressierte Medizinerinnen und Mediziner beraten zum Thema: Wie lassen sich durch konkrete digitale Werkzeuge in der Arztpraxis die Arbeitsabläufe effizienter gestalten und eine bessere Work-Life-Balance für Ärztinnen und Ärzte sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erreichen? Der Fokus soll zunächst auf hausärztliche Praxen gerichtet sein und kann bei guter Akzeptanz auf fachärztliche Praxen erweitert werden. Als unabhängige Stelle wird er die Eignung von Programmen, Online-Diensten und Apps evaluieren und diese Erkenntnisse den Ärztinnen und Ärzten zur Verfügung stellen. Praxen und ärztliche Organisationen werden durch den Digital-Lotsen aktiv aufgesucht und über die Möglichkeiten der Digitalisierung informiert.

wfg-Projektleiter Marcel Frischkorn

Bildrechte: wfg Kreis Soest

Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft

Projekte, Initiativen & Co.

Expertendialog
Im gegenseitigen Erfahrungsaustausch von bewährten Lösungsstrategien aus der Praxis profitieren
Kreisübergreifend, digital, vernetzt
Entwicklung einer kreisübergreifenden, digital unterstützten und vernetzten Pflegeberatung
Kompetenzen stärken - Wissen vernetzen
Informationsplattform und Digitaler Kompass für Medizintechnik-Branche
Kreative Lösungen für die Gesundheitswirtschaft
Beim Sustainathon suchen wir Lösungen für Herausforderungen aus dem Bereich: „Nachhaltigkeit in der Gesundheitswirtschaft“.
Gemeinsam | Langfristig | Helfen
Als regionaler Ansprechpartner für fachliche Angebote und Hilfeleistungen aus der Gesundheitswirtschaft heraus fungieren

Weiterführendes

INFORMATIONEN

Strategien, Projekte, Akteure

Lösungspartner und Innovatoren

Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft

SCHWERPUNKTE

Wachstum für eine starke Gesundheitsregion

Sektoren des heutigen und auch künftigen Gesundheitssystems

In der Gesundheitsregion Südwestfalen werden alle Sektoren des heutigen und auch künftigen Gesundheitssystems bedient. Dies belegt u.a. die ausgeprägte Angebotsstruktur mit rund 60 Fachkliniken und Allgemeinkrankenhäusern in öffentlicher und privater Trägerschaft. Prägend für die Region Südwestfalen sind außerdem die Gesundheitsdienstleistungen in der Rehabilitation mit Bädern und Kurorten in den Kreisen Soest, Siegen-Wittgenstein und im Hochsauerlandkreis. Aber nicht nur die Bereiche der Grund- und Regelversorgung sowie der Rehabilitation besitzen eine hohe regionalwirtschaftliche Bedeutung für Südwestfalen. Auch die niedergelassenen Ärzte spielen hier eine wichtige Rolle. 

Für die Gesundheitsregion Südwestfalen bedeutet dies, alle Akteure der Medizinischen Versorgung (noch) stärker zu bündeln und die Transparenz untereinander weiter zu erhöhen. Weitere Ziele sind hier, Südwestfalen als Arbeits- und Wohnstandort für medizinische Fachkräfte attraktiv(er) zu machen sowie (mögliche) Versorgungslücken durch „Spezialitätenbildung“ zu schließen.

Medizintechnische (Zulieferer-)Industrie

Zulieferung und Entwicklungsdienstleistung von medizinischen Produkten

Die Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft Südwestfalen stellt sich mit ihren Mitgliedern u.a. stark im Bereich der Zulieferung und Entwicklungsdienstleistung von medizinischen Produkten auf. Die Kompetenzen in den Bereichen Metall- und Kunststoffverarbeitung, Werkzeugbau, Stanzen, Biegen, Fräsen und Oberflächenbehandlung befähigen die südwestfälischen Unternehmen als Vor- und Zulieferer für nahezu alle Anwendungen für die technologische Gesundheitswirtschaft aufzutreten. Naheliegend war daher auch die Entscheidung der Gesundheitsregion Südwestfalen, die Themenpatenschaft „Werkstoffe und Techniken für die Gesundheitswirtschaft“ zu übernehmen, um sich aktiv an der Profilierung des Landes NRW zu beteiligen und den interregionalen Austausch zu befördern.

Aus- und Weiterbildung

Stark ausgeprägte Weiterbildungslandschaft

Die Weiterbildungslandschaft im gesamten Bereich der Gesundheitswirtschaft ist in Südwestfalen stark ausgeprägt und umfangreich. Neben den klassischen Angeboten im Pflege- und Therapiebereich existiert eine Vielzahl spezieller Fort- und Weiterbildungsangebote.

Besonders wichtig in diesem Zusammenhang ist die Entwicklung von Maßnahmen und Projekten, um kontinuierlich bedarfsorientiert entsprechende Bildungsangebote anbieten zu können. Nicht zuletzt um eine flächendeckende ortsnahe medizinische Versorgung in Südwestfalen zu erhalten. Neu in diesem Kontext ist eine Verbundweiterbildung, die reibungslose Übergänge von einzelnen Weiterbildungsabschnitten innerhalb der klinischen und ambulanten Ausbildungszeiten auf engem Raum anbietet.

Aber auch die Angebote der in Südwestfalen ansässigen Hochschulen spielen eine wichtige Rolle im Netzwerkgefüge der Brancheninitiative. Gemeinsam mit den heimischen Unternehmen können diese z.B. im Bereich der Medizintechnik und Biotechnologie eine praxisnahe Ausbildung und eine anwendungsorientierte Forschung gewährleisten.

Hohe Lebensqualität für Südwestfalen

Konzepte, Produkte und Dienstleistungen

Demographische und soziostrukturelle Veränderungen werden zukünftig ein noch stärkeres Engagement in den Bereichen Prävention, Gesundheitsförderung und Erhaltung der Lebensqualität erfordern. Südwestfalen besitzt bereits jetzt eine ausgewiesene Kompetenz in diesem Feld. Hier entstehen Konzepte, Produkte und Dienstleistungen, die neue Technologien und soziales Umfeld so miteinander verbinden und verbessern, um die Lebensqualität für Menschen in allen Lebensabschnitten zu erhöhen. Von diesem Kompetenzvorsprung werden die südwestfälischen Unternehmen und Institutionen kurz- bis mittelfristig profitieren.

Rehabilitation und Therapie

Beliebtes Reiseziel für Kuren und Rehabilitationsmaßnahmen

Der Gesundheitstourismus ist nicht nur in Nordrhein-Westfalen, sondern auch in Südwestfalen bereits jetzt ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Auch der Masterplan Tourismus NRW konstatiert, dass sich die Region als beliebtes Reiseziel bei Kurgästen und Teilnehmern an Rehabilitationsmaßnahmen ausgezeichnet hat. Jetzt gilt es, das vorhandene Potenzial für verschiedene Zielgruppen frei zu legen und Südwestfalen als therapeutisch, medizinisch und landschaftlich bestens aufgestellte – kerngesunde – Region zu profilieren.