8. Februar 2023
Internationaler Kinderkrebstag

Die Experten der Abteilung Pädiatrie der DRK-Kinderklinik Siegen informieren anlässlich des internationalen Kinderkrebstag am 15. Februar zum Thema „onkologische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen

Der diesjährige internationale Kinderkrebstag am 15. Februar steht unter dem Motto „Gemeinsam für krebskranke Kinder“. Die Deutsche Kinderkrebsstiftung sowie die Spezialisten in den Kliniken setzen sich ständig dafür ein, dass Krebspatienten bestmöglich behandelt und betreut werden. Hintergrund ist unter anderem, dass in Deutschland jährlich auch bei rund 2.000 Kindern und Jugendlichen eine Krebserkrankung neu diagnostiziert wird. Bei Erwachsenen kommt eine neue Krebserkrankung sehr häufig vor (>90 %), bei Kindern mit <1 % ist sie erfreulicherweise sehr selten. Kinder sind auch hier keine kleinen Erwachsenen, so dass sich die Erkenntnisse aus der Erwachsenenonkologie nur zu einem geringen Teil übertragen lassen. Die häufigsten Erkrankungen bei Kindern sind Leukämien (34 %), Hirntumoren (23 %), Lymphome (12 %) und Neuroblastome (8 %).

Die an der Siegener Kinderklinik tätige Spezialistin Dr. Natascha Ströter kann allerdings gute Perspektiven für Betroffene aufzeigen: „Es hat sich gezeigt, dass ein wichtiger Bestandteil die Zusammenarbeit von behandelnden Ärzten, Pflegepersonal, psychosozialem Team und Forschern ist. Der Kampf gegen Krebs bei Kindern ist damit eine Erfolgsgeschichte der Medizin. Heute überleben rund 80 % der betroffenen kleinen Patienten in den Industrieländern.“

Aktuell gibt es in Deutschland 58 spezialisierte Zentren, die die notwendigen Strukturen für eine standardisierte Behandlung anbieten. Diese sind Mitglied in der GPOH (Gesellschaft für pädiatrische Onkologie und Hämatologie), so dass jeder Patient die gleiche Behandlung deutschlandweit erhält. „Viele Therapien finden im ambulanten Setting oder nur kurz stationär statt, so dass die Kinder auch Zeit zu Hause verbringen können und nur für kurze Kontrollen zwischendurch wieder in die Klinik müssen, wenn sonst alles ok ist. Leider kommt es durch diese spezialisierte und zertifizierte Behandlung aber auch zu weiten Anreisen der Familien, da eine behandelnde Klinik manchmal nicht gleich “um die Ecke” liegt“, erläutert Natascha Ströter.

 

Sowohl beim Auftreten von ersten Symptomen, im akuten Notfall, aber auch mal nur für ein Blutbild sowie später in der Nachsorge, um sicher zu stellen, dass ein Wiederauftreten der Erkrankung früh erkannt wird – ist eine Klinik als direkte Anlaufstelle in der Nähe, dann ist es eine enorme Erleichterung für die Familien, welche durch die Erkrankung und die Ängste um ihr Kind bereits einer außerordentlichen Belastung ausgesetzt sind.

„Wir bieten daher seit 2018 in Siegen in enger Kooperation mit der Gießener Uniklinik eine spezialisierte Ambulanz an 2,5 Tagen in der Woche an. In dieser Zeit ist ein pädiatrischer Hämato-Onkologe wie ich für Fragen, Untersuchungen und Koordination in direkter Verbindung vor Ort, welcher die Kollegen der Kinderklinik in Siegen unterstützt und damit den Familien vor allem nach der Therapie wenigstens die Sorge der langen Fahrt zur Untersuchung abnehmen kann“, weiß die Expertin und Oberärztin im Team der Pädiatrie der DRK-Kinderklinik Siegen zu berichten. Dieses Konzept hat mit dem Kollegen Dr. Benjamin Becker im Januar 2018 begonnen und wird seit Juli 2021 durch die junge Ärztin fortgeführt.

„Nach dem Therapieende müssen unsere kleinen Patienten zum Teil je-den Monat gesehen werden. Auch wenn dieses Intervall mit der Zeit ab-nimmt, werden die Vorstellungen über die nächsten 5 bis 10 Jahre empfohlen. Umso wichtiger ist eine entsprechende Fachambulanz in Wohnortnähe“, ergänzt Ströter. Für das Jahr 2022 haben die Spezialisten insgesamt 173 unterschiedliche Patienten gesehen, nicht nur aus dem der Bereich der pädiatrischen Onkologie. Bei über 50 Patienten wurde die Nach-sorge nach einer Chemotherapie durchgeführt, einige mussten einmal wöchentlich kommen, andere waren schon so lange in der Kontrolle, dass sie nur noch einmal im Jahr vorgestellt werden mussten. Das Team um die erfahrene Ärztin betreut aber auch junge Menschen aus dem Bereich der Immunologie, zum Beispiel bei Erniedrigung der Immunzellen oder aber zur Abklärung von immer wiederkehrender Infektionen. Aber auch aus dem Bereich der Blutgerinnung, wenn es häufig zu unklaren blauen Flecken kommt, oder wenn zu viele oder zu wenige Blutzellen vorhanden sind, wie bei einer Anämie, werden Kinder und Jugendliche in der Spezialambulanz gesichtet und entsprechend versorgt. Aktuell werden rund 110 Kinder im Rahmen einer regelmäßigen Kontrolle vorstellig, welche eine heimatnahe Kontrolle oder auch eine besondere Behandlung in der Ambulanz an der DRK-Kinderklinik Siegen erhalten. Zu den Behandlungen gehören beispielsweise Bluttransfusionen, aber auch andere medikamentöse und nicht-medikamentöse Behandlungsformen.

Des Weiteren mussten bei etwa zehn Kindern sowohl durch die Ambulanz als auch im stationären Bereich die Diagnose einer Krebserkrankung gestellt werden. Hier wurde umgehend dafür gesorgt, dass alle notwendigen Untersuchungen schnellstmöglich vor Ort organisiert werden konnten und eine zeitige Verlegung nach Gießen durchgeführt wurde. Aufgrund der Tatsache, dass solche Zahlen für das Einzugsgebiert der DRK-Kinderklinik Siegen durchaus den regionalen Bedarf einer speziellen Versorgung abbilden, scheint das diesjährige Motto „Gemeinsam für krebskranke Kinder“ für Siegen-Wittgenstein in einem ganz neuen Licht.

Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft

Projekte, Initiativen & Co.

Expertendialog
Im gegenseitigen Erfahrungsaustausch von bewährten Lösungsstrategien aus der Praxis profitieren
Kreisübergreifend, digital, vernetzt
Entwicklung einer kreisübergreifenden, digital unterstützten und vernetzten Pflegeberatung
Kompetenzen stärken - Wissen vernetzen
Informationsplattform und Digitaler Kompass für Medizintechnik-Branche
Kreative Lösungen für die Gesundheitswirtschaft
Beim Sustainathon suchen wir Lösungen für Herausforderungen aus dem Bereich: „Nachhaltigkeit in der Gesundheitswirtschaft“.
Gemeinsam | Langfristig | Helfen
Als regionaler Ansprechpartner für fachliche Angebote und Hilfeleistungen aus der Gesundheitswirtschaft heraus fungieren

Weiterführendes

INFORMATIONEN

Strategien, Projekte, Akteure

Lösungspartner und Innovatoren

Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft

SCHWERPUNKTE

Wachstum für eine starke Gesundheitsregion

Sektoren des heutigen und auch künftigen Gesundheitssystems

In der Gesundheitsregion Südwestfalen werden alle Sektoren des heutigen und auch künftigen Gesundheitssystems bedient. Dies belegt u.a. die ausgeprägte Angebotsstruktur mit rund 60 Fachkliniken und Allgemeinkrankenhäusern in öffentlicher und privater Trägerschaft. Prägend für die Region Südwestfalen sind außerdem die Gesundheitsdienstleistungen in der Rehabilitation mit Bädern und Kurorten in den Kreisen Soest, Siegen-Wittgenstein und im Hochsauerlandkreis. Aber nicht nur die Bereiche der Grund- und Regelversorgung sowie der Rehabilitation besitzen eine hohe regionalwirtschaftliche Bedeutung für Südwestfalen. Auch die niedergelassenen Ärzte spielen hier eine wichtige Rolle. 

Für die Gesundheitsregion Südwestfalen bedeutet dies, alle Akteure der Medizinischen Versorgung (noch) stärker zu bündeln und die Transparenz untereinander weiter zu erhöhen. Weitere Ziele sind hier, Südwestfalen als Arbeits- und Wohnstandort für medizinische Fachkräfte attraktiv(er) zu machen sowie (mögliche) Versorgungslücken durch „Spezialitätenbildung“ zu schließen.

Medizintechnische (Zulieferer-)Industrie

Zulieferung und Entwicklungsdienstleistung von medizinischen Produkten

Die Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft Südwestfalen stellt sich mit ihren Mitgliedern u.a. stark im Bereich der Zulieferung und Entwicklungsdienstleistung von medizinischen Produkten auf. Die Kompetenzen in den Bereichen Metall- und Kunststoffverarbeitung, Werkzeugbau, Stanzen, Biegen, Fräsen und Oberflächenbehandlung befähigen die südwestfälischen Unternehmen als Vor- und Zulieferer für nahezu alle Anwendungen für die technologische Gesundheitswirtschaft aufzutreten. Naheliegend war daher auch die Entscheidung der Gesundheitsregion Südwestfalen, die Themenpatenschaft „Werkstoffe und Techniken für die Gesundheitswirtschaft“ zu übernehmen, um sich aktiv an der Profilierung des Landes NRW zu beteiligen und den interregionalen Austausch zu befördern.

Aus- und Weiterbildung

Stark ausgeprägte Weiterbildungslandschaft

Die Weiterbildungslandschaft im gesamten Bereich der Gesundheitswirtschaft ist in Südwestfalen stark ausgeprägt und umfangreich. Neben den klassischen Angeboten im Pflege- und Therapiebereich existiert eine Vielzahl spezieller Fort- und Weiterbildungsangebote.

Besonders wichtig in diesem Zusammenhang ist die Entwicklung von Maßnahmen und Projekten, um kontinuierlich bedarfsorientiert entsprechende Bildungsangebote anbieten zu können. Nicht zuletzt um eine flächendeckende ortsnahe medizinische Versorgung in Südwestfalen zu erhalten. Neu in diesem Kontext ist eine Verbundweiterbildung, die reibungslose Übergänge von einzelnen Weiterbildungsabschnitten innerhalb der klinischen und ambulanten Ausbildungszeiten auf engem Raum anbietet.

Aber auch die Angebote der in Südwestfalen ansässigen Hochschulen spielen eine wichtige Rolle im Netzwerkgefüge der Brancheninitiative. Gemeinsam mit den heimischen Unternehmen können diese z.B. im Bereich der Medizintechnik und Biotechnologie eine praxisnahe Ausbildung und eine anwendungsorientierte Forschung gewährleisten.

Hohe Lebensqualität für Südwestfalen

Konzepte, Produkte und Dienstleistungen

Demographische und soziostrukturelle Veränderungen werden zukünftig ein noch stärkeres Engagement in den Bereichen Prävention, Gesundheitsförderung und Erhaltung der Lebensqualität erfordern. Südwestfalen besitzt bereits jetzt eine ausgewiesene Kompetenz in diesem Feld. Hier entstehen Konzepte, Produkte und Dienstleistungen, die neue Technologien und soziales Umfeld so miteinander verbinden und verbessern, um die Lebensqualität für Menschen in allen Lebensabschnitten zu erhöhen. Von diesem Kompetenzvorsprung werden die südwestfälischen Unternehmen und Institutionen kurz- bis mittelfristig profitieren.

Rehabilitation und Therapie

Beliebtes Reiseziel für Kuren und Rehabilitationsmaßnahmen

Der Gesundheitstourismus ist nicht nur in Nordrhein-Westfalen, sondern auch in Südwestfalen bereits jetzt ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Auch der Masterplan Tourismus NRW konstatiert, dass sich die Region als beliebtes Reiseziel bei Kurgästen und Teilnehmern an Rehabilitationsmaßnahmen ausgezeichnet hat. Jetzt gilt es, das vorhandene Potenzial für verschiedene Zielgruppen frei zu legen und Südwestfalen als therapeutisch, medizinisch und landschaftlich bestens aufgestellte – kerngesunde – Region zu profilieren.