Start » Neuigkeiten » Gesundheitsministerium fördert den Hochsauerlandkreis als Gesundheitsregionen in Nordrhein-Westfalen
Der demographische Wandel mit der Alterung der Bevölkerung und des Gesundheitspersonals stellt die Gesundheitsversorgung vor große Herausforderungen. Um diese besser mit Präventionsangeboten, gesundheitsfördernden Ansätzen und pflegerischer Versorgung zu verbinden, hat die Landesregierung im August diesen Jahres ein Interessensbekundungsverfahren gestartet mit dem Ziel, die stärkere Vernetzung der vorhandenen Angebote in zwei Gesundheitsregionen zu erproben.
Der Hochsauerlandkreis und die Stadt Köln haben nun den Zuschlag erhalten und werden mit insgesamt 500.000 Euro jährlich für einen Gesamtzeitraum von drei Jahren gefördert.
„Die Gesundheitsversorgung in Nordrhein-Westfalen ist insgesamt gut. Dennoch müssen wir die lokalen Versorgungsstrukturen zukunftsfest weiterentwickeln, um dem demographischen Wandel, dem Fachkräftemangel und der schwierigen Finanzierungslage der gesetzlichen Krankenversicherung zu begegnen. Hier wollen wir insbesondere Versorgungsprozesse besser als bisher aufeinander abstimmen. Gesundheitsregionen können dazu beitragen und so auch dem zunehmenden Fachkräftemangel im Gesundheitssystem begegnen. Analog zu Krankenhausreform kann es dadurch auch im niedergelassenen Bereich mehr Kooperation geben und die Versorgung gestärkt werden“, so Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann.
Mit den beiden ausgewählten Regionen Köln und Hochsauerlandkreis fördert das Ministerium je ein Modellvorhaben im ländlichen Raum und im strukturschwachen städtischen Raum. Beide Projekte zeichnen sich durch ein breit aufgestelltes Konsortium sowie innovative Elemente aus.
„Es haben sich insgesamt 21 Konsortien unter Federführung einer Kommune oder eines Kreises mit spannenden Ansätzen beworben, die jeweilige Gesundheitsregion mit Leben zu füllen und die gesundheitliche Versorgung zu verbessern. Ich freue mich, dass wir nun im Hochsauerlandkreis und Köln besonders innovative Projekte erproben werden und gratuliere den beiden Gewinner-Konsortien”, so Minister Laumann.
Der Hochsauerlandkreis fokussiert auf die Demenzversorgung und hat besonders überzeugt mit dem Ansatz eines interdisziplinären mobilen Gesundheitszentrums in Kombination mit Instrumenten der Telemedizin, des Fallmanagements und der Prävention sowie des Einsatzes von Community Health Nurses als Schnittstelle zwischen der pflegerischen, sozialen und ärztlichen Versorgung.
„Die strukturellen Gegebenheiten im Hochsauerlandkreis mit seinen vielen kleinen Ortschaften und weiten Wegen stellen besondere Anforderungen an die Demenzversorgung. Dank des Förderprogramms können wir diese Herausforderungen gezielt angehen und die Lebensqualität der Betroffenen nachhaltig verbessern. Angesichts der demografischen Entwicklung und der steigenden Zahl älterer Menschen ist dies ein enorm wichtiger Schritt“, so Dr. Karl Schneider, Landrat des Hochsauerlandkreises.
Hintergrundinformationen
Gesundheitsregionen haben das Ziel, ihre Angebote in multiprofessionellen und natürlich auch digitalen Netzwerken zu bündeln und ihr Angebot an den Bedarfen vor Ort auszurichten. Dabei nehmen sie sowohl medizinische als idealerweise auch pflegerische, rehabilitative, präventive und ergänzende Bedarfe in den Blick und halten entsprechende Angebote vor. Zudem zielen die Gesundheitsregionen auf einen verbesserten Zugang zur gesundheitlichen Versorgung durch niedrigschwellige Angebote ab, beispielsweise aus der Familien- und Jugendhilfe.
Die Verantwortung für die ambulante Gesundheitsversorgung tragen grundsätzlich die Krankenkassen und die Kassenärztlichen Vereinigungen. Das Gesundheitsministerium möchte mit dem Aufbau der Gesundheitsregionen einen zusätzlichen Beitrag für eine zukunftsfeste Gesundheitsversorgung leisten und setzt damit eine wesentliche Vereinbarung des Koalitionsvertrags um.
Weitere Informationen unter: https://www.mags.nrw/gesundheitsministerium-foerdert-den-hochsauerlandkreis-und-die-stadt-koeln-als-gesundheitsregionen