6. Dezember 2024
Gesundheitsministerium fördert den Hochsauerlandkreis als Gesundheitsregion in Nordrhein-Westfalen

Der demographische Wandel mit der Alterung der Bevölkerung und des Gesundheitspersonals stellt die Gesundheitsversorgung vor große Herausforderungen. Um diese besser mit Präventionsangeboten, gesundheitsfördernden Ansätzen und pflegerischer Versorgung zu verbinden, hat die Landesregierung im August diesen Jahres ein Interessensbekundungsverfahren gestartet mit dem Ziel, die stärkere Vernetzung der vorhandenen Angebote in zwei Gesundheitsregionen zu erproben.

Der Hochsauerlandkreis und die Stadt Köln haben nun den Zuschlag erhalten und werden mit insgesamt 500.000 Euro jährlich für einen Gesamtzeitraum von drei Jahren gefördert.

„Die Gesundheitsversorgung in Nordrhein-Westfalen ist insgesamt gut. Dennoch müssen wir die lokalen Versorgungsstrukturen zukunftsfest weiterentwickeln, um dem demographischen Wandel, dem Fachkräftemangel und der schwierigen Finanzierungslage der gesetzlichen Krankenversicherung zu begegnen. Hier wollen wir insbesondere Versorgungsprozesse besser als bisher aufeinander abstimmen. Gesundheitsregionen können dazu beitragen und so auch dem zunehmenden Fachkräftemangel im Gesundheitssystem begegnen. Analog zu Krankenhausreform kann es dadurch auch im niedergelassenen Bereich mehr Kooperation geben und die Versorgung gestärkt werden“, so Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann.  

Mit den beiden ausgewählten Regionen Köln und Hochsauerlandkreis fördert das Ministerium je ein Modellvorhaben im ländlichen Raum und im strukturschwachen städtischen Raum. Beide Projekte zeichnen sich durch ein breit aufgestelltes Konsortium sowie innovative Elemente aus.

Es haben sich insgesamt 21 Konsortien unter Federführung einer Kommune oder eines Kreises mit spannenden Ansätzen beworben, die jeweilige Gesundheitsregion mit Leben zu füllen und die gesundheitliche Versorgung zu verbessern. Ich freue mich, dass wir nun im Hochsauerlandkreis und Köln besonders innovative Projekte erproben werden und gratuliere den beiden Gewinner-Konsortien”, so Minister Laumann.

Der Hochsauerlandkreis fokussiert auf die Demenzversorgung und hat besonders überzeugt mit dem Ansatz eines interdisziplinären mobilen Gesundheitszentrums in Kombination mit Instrumenten der Telemedizin, des Fallmanagements und der Prävention sowie des Einsatzes von Community Health Nurses als Schnittstelle zwischen der pflegerischen, sozialen und ärztlichen Versorgung.

„Die strukturellen Gegebenheiten im Hochsauerlandkreis mit seinen vielen kleinen Ortschaften und weiten Wegen stellen besondere Anforderungen an die Demenzversorgung. Dank des Förderprogramms können wir diese Herausforderungen gezielt angehen und die Lebensqualität der Betroffenen nachhaltig verbessern. Angesichts der demografischen Entwicklung und der steigenden Zahl älterer Menschen ist dies ein enorm wichtiger Schritt“, so Dr. Karl Schneider, Landrat des Hochsauerlandkreises.

Hintergrundinformationen

Gesundheitsregionen haben das Ziel, ihre Angebote in multiprofessionellen und natürlich auch digitalen Netzwerken zu bündeln und ihr Angebot an den Bedarfen vor Ort auszurichten. Dabei nehmen sie sowohl medizinische als idealerweise auch pflegerische, rehabilitative, präventive und ergänzende Bedarfe in den Blick und halten entsprechende Angebote vor. Zudem zielen die Gesundheitsregionen auf einen verbesserten Zugang zur gesundheitlichen Versorgung durch niedrigschwellige Angebote ab, beispielsweise aus der Familien- und Jugendhilfe.
Die Verantwortung für die ambulante Gesundheitsversorgung tragen grundsätzlich die Krankenkassen und die Kassenärztlichen Vereinigungen. Das Gesundheitsministerium möchte mit dem Aufbau der Gesundheitsregionen einen zusätzlichen Beitrag für eine zukunftsfeste Gesundheitsversorgung leisten und setzt damit eine wesentliche Vereinbarung des Koalitionsvertrags um.

Weitere Informationen unter: https://www.mags.nrw/gesundheitsministerium-foerdert-den-hochsauerlandkreis-und-die-stadt-koeln-als-gesundheitsregionen

Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft

Projekte, Initiativen & Co.

Expertendialog
Im gegenseitigen Erfahrungsaustausch von bewährten Lösungsstrategien aus der Praxis profitieren
Kreisübergreifend, digital, vernetzt
Entwicklung einer kreisübergreifenden, digital unterstützten und vernetzten Pflegeberatung
Kompetenzen stärken - Wissen vernetzen
Informationsplattform und Digitaler Kompass für Medizintechnik-Branche
Kreative Lösungen für die Gesundheitswirtschaft
Beim Sustainathon suchen wir Lösungen für Herausforderungen aus dem Bereich: „Nachhaltigkeit in der Gesundheitswirtschaft“.
Gemeinsam | Langfristig | Helfen
Als regionaler Ansprechpartner für fachliche Angebote und Hilfeleistungen aus der Gesundheitswirtschaft heraus fungieren

Weiterführendes

INFORMATIONEN

Strategien, Projekte, Akteure

Lösungspartner und Innovatoren

Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft

SCHWERPUNKTE

Wachstum für eine starke Gesundheitsregion

Sektoren des heutigen und auch künftigen Gesundheitssystems

In der Gesundheitsregion Südwestfalen werden alle Sektoren des heutigen und auch künftigen Gesundheitssystems bedient. Dies belegt u.a. die ausgeprägte Angebotsstruktur mit rund 60 Fachkliniken und Allgemeinkrankenhäusern in öffentlicher und privater Trägerschaft. Prägend für die Region Südwestfalen sind außerdem die Gesundheitsdienstleistungen in der Rehabilitation mit Bädern und Kurorten in den Kreisen Soest, Siegen-Wittgenstein und im Hochsauerlandkreis. Aber nicht nur die Bereiche der Grund- und Regelversorgung sowie der Rehabilitation besitzen eine hohe regionalwirtschaftliche Bedeutung für Südwestfalen. Auch die niedergelassenen Ärzte spielen hier eine wichtige Rolle. 

Für die Gesundheitsregion Südwestfalen bedeutet dies, alle Akteure der Medizinischen Versorgung (noch) stärker zu bündeln und die Transparenz untereinander weiter zu erhöhen. Weitere Ziele sind hier, Südwestfalen als Arbeits- und Wohnstandort für medizinische Fachkräfte attraktiv(er) zu machen sowie (mögliche) Versorgungslücken durch „Spezialitätenbildung“ zu schließen.

Medizintechnische (Zulieferer-)Industrie

Zulieferung und Entwicklungsdienstleistung von medizinischen Produkten

Die Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft Südwestfalen stellt sich mit ihren Mitgliedern u.a. stark im Bereich der Zulieferung und Entwicklungsdienstleistung von medizinischen Produkten auf. Die Kompetenzen in den Bereichen Metall- und Kunststoffverarbeitung, Werkzeugbau, Stanzen, Biegen, Fräsen und Oberflächenbehandlung befähigen die südwestfälischen Unternehmen als Vor- und Zulieferer für nahezu alle Anwendungen für die technologische Gesundheitswirtschaft aufzutreten. Naheliegend war daher auch die Entscheidung der Gesundheitsregion Südwestfalen, die Themenpatenschaft „Werkstoffe und Techniken für die Gesundheitswirtschaft“ zu übernehmen, um sich aktiv an der Profilierung des Landes NRW zu beteiligen und den interregionalen Austausch zu befördern.

Aus- und Weiterbildung

Stark ausgeprägte Weiterbildungslandschaft

Die Weiterbildungslandschaft im gesamten Bereich der Gesundheitswirtschaft ist in Südwestfalen stark ausgeprägt und umfangreich. Neben den klassischen Angeboten im Pflege- und Therapiebereich existiert eine Vielzahl spezieller Fort- und Weiterbildungsangebote.

Besonders wichtig in diesem Zusammenhang ist die Entwicklung von Maßnahmen und Projekten, um kontinuierlich bedarfsorientiert entsprechende Bildungsangebote anbieten zu können. Nicht zuletzt um eine flächendeckende ortsnahe medizinische Versorgung in Südwestfalen zu erhalten. Neu in diesem Kontext ist eine Verbundweiterbildung, die reibungslose Übergänge von einzelnen Weiterbildungsabschnitten innerhalb der klinischen und ambulanten Ausbildungszeiten auf engem Raum anbietet.

Aber auch die Angebote der in Südwestfalen ansässigen Hochschulen spielen eine wichtige Rolle im Netzwerkgefüge der Brancheninitiative. Gemeinsam mit den heimischen Unternehmen können diese z.B. im Bereich der Medizintechnik und Biotechnologie eine praxisnahe Ausbildung und eine anwendungsorientierte Forschung gewährleisten.

Hohe Lebensqualität für Südwestfalen

Konzepte, Produkte und Dienstleistungen

Demographische und soziostrukturelle Veränderungen werden zukünftig ein noch stärkeres Engagement in den Bereichen Prävention, Gesundheitsförderung und Erhaltung der Lebensqualität erfordern. Südwestfalen besitzt bereits jetzt eine ausgewiesene Kompetenz in diesem Feld. Hier entstehen Konzepte, Produkte und Dienstleistungen, die neue Technologien und soziales Umfeld so miteinander verbinden und verbessern, um die Lebensqualität für Menschen in allen Lebensabschnitten zu erhöhen. Von diesem Kompetenzvorsprung werden die südwestfälischen Unternehmen und Institutionen kurz- bis mittelfristig profitieren.

Rehabilitation und Therapie

Beliebtes Reiseziel für Kuren und Rehabilitationsmaßnahmen

Der Gesundheitstourismus ist nicht nur in Nordrhein-Westfalen, sondern auch in Südwestfalen bereits jetzt ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Auch der Masterplan Tourismus NRW konstatiert, dass sich die Region als beliebtes Reiseziel bei Kurgästen und Teilnehmern an Rehabilitationsmaßnahmen ausgezeichnet hat. Jetzt gilt es, das vorhandene Potenzial für verschiedene Zielgruppen frei zu legen und Südwestfalen als therapeutisch, medizinisch und landschaftlich bestens aufgestellte – kerngesunde – Region zu profilieren.