24. Juni 2024
Studierende präsentieren erste Businessideen im Planspiel „MedTech Start-up“

Auf der Hybrid-Veranstaltung am 5. Juni stellten fünf studentische Teams in Zehn-Minuten-Pitchs ‚kleine Businesspläne‘ für ihre Produktideen vor. Im Mai besuchten die Gruppen ihr jeweiliges Partner-Unternehmen, deren Vertreter*innen die Studierenden mit fachlicher Expertise, im Sinne eines intrapreneurischen Ansatzes, bei der Konzeption einer Produktinnovation für den gesundheitlichen Sektor unterstützen. Das Planspiel „MedTech Start-up“ der Lebenswissenschaftlichen Fakultät (LWF) der Universität Siegen wird von Dr. Olaf Gaus sowie Dr.-Ing. Kai Hahn geleitet.

Studierendenteams präsentieren Produktideen
Die Gruppe, die sich mit dem Unternehmen Adesso SE zusammenschloss, stellte ihre Idee „Nutri Pulse“ vor – ein Magenimplantat, das bei adipösen Patient*innen ein deutlich früheres Sättigungsgefühl erzeugen soll. Dazu wird das Gerät bei einer minimalinvasiv-reversiblen Operation an die äußere Magenwand angebracht. Von dort löst es App-gesteuert Vibrationen aus, die die Magenwand dehnen und ein Sättigungsgefühl vortäuschen. Klaus Müller, Director Personal Health bei Adesso SE, bewertete die Präsentation der Studierenden positiv: „Das Thema ist spannend. Mir hat sehr gut gefallen, wie die Gruppe zusammengearbeitet hat. Die Idee ist gut, die Darstellung ist gut, die Ausarbeitung ist passend.“

Das Team, welches mit der Conze Informatik GmbH zusammenarbeitet, präsentierte unter dem Motto „Einfach scannen, sicher dosieren“ die Plattform „Diseasy“ – eine All-in-one-Lösung zur Unterstützung bei der richtigen Einnahme von Medikamenten, indem bspw. medizinische Fachsprache vereinfacht aufbereitet und das Selbstmanagement von Patient*innen durch Medikationspläne gefördert wird. Thomas Bollmann, New Business Manager der Conze Informatik GmbH, lobte die Studierenden und betonte: „Informationen wie Wechselwirkungen von Medikamenten oder ein Medikamenten-Rückruf kommen bei Patienten oft nicht an. Egal wie komplex der Inhalt ist: Er muss in einfacher Sprache verständlich aufbereitet und über ein gutes User Experience Design leicht bedienbar sein.“

Die Studierendengruppe, die unterstützt wird von Localino, einer Marke der Heuel & Löher GmbH & Co. KG, stellte ein Armband vor, das innerhalb eines Krankenhauses und insbesondere bei Demenzerkrankten zum Einsatz kommen soll. Mit Hilfe des Armbands können Patient*innen schnell geortet werden, sodass eine Zeitersparnis bei Krankenhaus-Mitarbeitenden entsteht. „Localino-Produkte zur genauen Standort-Ermittlung werden hier kombiniert mit den Bedarfen eines Krankenhauses.“, äußerte sich David Löhr, Geschäftsführer und Gründer der Heuel & Löher GmbH & Co. KG, positiv über sein Studierendenteam und ergänzte: „Ihr habt euch Zahlen, Daten, Fakten überlegt und analysiert, welche Problemlösungen im Kontext unseres Unternehmens infrage kommen. Ihr könnt den Weg genau so fortsetzen.“

Das Team, welches sich mit der Lohmann & Rauscher GmbH & Co. KG zusammentat, präsentierte unter dem Motto „Prävention ist die Zukunft der Medizin“ die sogenannte „Magische Socke“, die präventiv eingesetzt werden soll beim Krankheitsbild „Diabetischer Fuß“. Die sensorische Socke warnt Patient*innen vor erhöhter Druckbelastung und speichert erfasste Daten in einer dazugehörigen App, die mit einem an die Socke angebrachten Chip verbunden ist. Dr. Sabrina Ziegler, Projektmanagerin Innovation bei der Lohmann & Rauscher GmbH & Co. KG, lobte ihre Gruppe: „Im Bereich Diabetischer Fuß gibt es noch sehr wenig. Das Produkt passt sehr gut in unser Portfolio.“.

Die Gruppe, die sich mit der medmehr GmbH zusammenschloss, stellte einen CO2-Rechner vor, der sich gezielt an Gesundheitseinrichtungen wie Krankenhäuser, Kliniken und Praxen richtet. Mit dem Tool sollen CO2-Emissionen berechnet und reduziert werden können, um bei der Einhaltung zukünftiger CO2-Bilanzierungsvorhaben zu unterstützen. Fachlich begleitet wird das Team von Dr. Mandana Banedj-Schafii, Geschäftsführerin und Gründerin der medmehr GmbH. „Der Grundgedanke hinter dieser Produktidee ist super und wirklich etwas, das von Rechtswegen her auch gefordert wird.“, lautete das Feedback von Klaus Müller, Director Personal Health bei Adesso SE.

 

Bewertung der Pitches und nächste Schritte für die Teams
Dr.-Ing. Kai Hahn richtete sich mit einem persönlichen Fazit an die Studierenden: „Alle Ideen, die Sie heute vorgestellt haben, gefallen mit gut und haben großes Potential. Ich bin überrascht, wie kreativ Sie vorgegangen sind.“ Dr. Olaf Gaus schloss daran an und bedankte sich bei den Studierenden für ihre gelungenen Präsentationen sowie bei den Unternehmen für ihre aktive Rolle in diesem Format.

In den nächsten Wochen können die Studierenden ihre Konzepte nun überarbeiten und mithilfe des erhaltenen Feedbacks der Unternehmensvertreter*innen und der Dozenten weiterentwickeln. Zusätzlich müssen sich die Teams nun Finanzierungskonzepte überlegen, welche die Businesspläne abschließend vervollständigen.

Abschlussveranstaltung am 10. Juli
Die finalen ‚großen Businesspläne‘ werden erneut in Form von Pitchs in der Abschlussveranstaltung am 10. Juli präsentiert, diesmal vor einer Fachjury. Dann geht es für die Gruppen darum, neben Dr. Olaf Gaus und Dr.-Ing. Kai Hahn und den beteiligten Unternehmen auch die anwesenden externen Expert*innen von ihrer Produktinnovation zu überzeugen.

Weitere Infos unter: dmgd.de

Bilder: © DMGD | S. Müller, M. Schäfer

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Wachstum für eine starke Gesundheitsregion

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In der Gesundheitsregion Südwestfalen werden alle Sektoren des heutigen und auch künftigen Gesundheitssystems bedient. Dies belegt u.a. die ausgeprägte Angebotsstruktur mit rund 60 Fachkliniken und Allgemeinkrankenhäusern in öffentlicher und privater Trägerschaft. Prägend für die Region Südwestfalen sind außerdem die Gesundheitsdienstleistungen in der Rehabilitation mit Bädern und Kurorten in den Kreisen Soest, Siegen-Wittgenstein und im Hochsauerlandkreis. Aber nicht nur die Bereiche der Grund- und Regelversorgung sowie der Rehabilitation besitzen eine hohe regionalwirtschaftliche Bedeutung für Südwestfalen. Auch die niedergelassenen Ärzte spielen hier eine wichtige Rolle. 

Für die Gesundheitsregion Südwestfalen bedeutet dies, alle Akteure der Medizinischen Versorgung (noch) stärker zu bündeln und die Transparenz untereinander weiter zu erhöhen. Weitere Ziele sind hier, Südwestfalen als Arbeits- und Wohnstandort für medizinische Fachkräfte attraktiv(er) zu machen sowie (mögliche) Versorgungslücken durch „Spezialitätenbildung“ zu schließen.

Medizintechnische (Zulieferer-)Industrie

Zulieferung und Entwicklungsdienstleistung von medizinischen Produkten

Die Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft Südwestfalen stellt sich mit ihren Mitgliedern u.a. stark im Bereich der Zulieferung und Entwicklungsdienstleistung von medizinischen Produkten auf. Die Kompetenzen in den Bereichen Metall- und Kunststoffverarbeitung, Werkzeugbau, Stanzen, Biegen, Fräsen und Oberflächenbehandlung befähigen die südwestfälischen Unternehmen als Vor- und Zulieferer für nahezu alle Anwendungen für die technologische Gesundheitswirtschaft aufzutreten. Naheliegend war daher auch die Entscheidung der Gesundheitsregion Südwestfalen, die Themenpatenschaft „Werkstoffe und Techniken für die Gesundheitswirtschaft“ zu übernehmen, um sich aktiv an der Profilierung des Landes NRW zu beteiligen und den interregionalen Austausch zu befördern.

Aus- und Weiterbildung

Stark ausgeprägte Weiterbildungslandschaft

Die Weiterbildungslandschaft im gesamten Bereich der Gesundheitswirtschaft ist in Südwestfalen stark ausgeprägt und umfangreich. Neben den klassischen Angeboten im Pflege- und Therapiebereich existiert eine Vielzahl spezieller Fort- und Weiterbildungsangebote.

Besonders wichtig in diesem Zusammenhang ist die Entwicklung von Maßnahmen und Projekten, um kontinuierlich bedarfsorientiert entsprechende Bildungsangebote anbieten zu können. Nicht zuletzt um eine flächendeckende ortsnahe medizinische Versorgung in Südwestfalen zu erhalten. Neu in diesem Kontext ist eine Verbundweiterbildung, die reibungslose Übergänge von einzelnen Weiterbildungsabschnitten innerhalb der klinischen und ambulanten Ausbildungszeiten auf engem Raum anbietet.

Aber auch die Angebote der in Südwestfalen ansässigen Hochschulen spielen eine wichtige Rolle im Netzwerkgefüge der Brancheninitiative. Gemeinsam mit den heimischen Unternehmen können diese z.B. im Bereich der Medizintechnik und Biotechnologie eine praxisnahe Ausbildung und eine anwendungsorientierte Forschung gewährleisten.

Hohe Lebensqualität für Südwestfalen

Konzepte, Produkte und Dienstleistungen

Demographische und soziostrukturelle Veränderungen werden zukünftig ein noch stärkeres Engagement in den Bereichen Prävention, Gesundheitsförderung und Erhaltung der Lebensqualität erfordern. Südwestfalen besitzt bereits jetzt eine ausgewiesene Kompetenz in diesem Feld. Hier entstehen Konzepte, Produkte und Dienstleistungen, die neue Technologien und soziales Umfeld so miteinander verbinden und verbessern, um die Lebensqualität für Menschen in allen Lebensabschnitten zu erhöhen. Von diesem Kompetenzvorsprung werden die südwestfälischen Unternehmen und Institutionen kurz- bis mittelfristig profitieren.

Rehabilitation und Therapie

Beliebtes Reiseziel für Kuren und Rehabilitationsmaßnahmen

Der Gesundheitstourismus ist nicht nur in Nordrhein-Westfalen, sondern auch in Südwestfalen bereits jetzt ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Auch der Masterplan Tourismus NRW konstatiert, dass sich die Region als beliebtes Reiseziel bei Kurgästen und Teilnehmern an Rehabilitationsmaßnahmen ausgezeichnet hat. Jetzt gilt es, das vorhandene Potenzial für verschiedene Zielgruppen frei zu legen und Südwestfalen als therapeutisch, medizinisch und landschaftlich bestens aufgestellte – kerngesunde – Region zu profilieren.