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Wie digitale Technologien Pflegekräfte unterstützen und entlasten können? Bei der Veranstaltung „Digitale Technologien erlebbar machen“ konnten Interessierte aus dem Märkischen Kreis, Soest, Lippstadt und Siegen im Zentrum Digitale Pflege neue Lösungen und Prototypen unter die Lupe nehmen.
Es gibt bereits eine Vielzahl von digitalen Produkten für die Pflege, die im Versorgungsalltag unterstützen können. Doch viele kennen diese Lösungen noch gar nicht. Um einen Einblick zu geben, was bereits alles möglich ist und die Produkte auszuprobieren, lud die Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft Südwestfalen e. V. zum Thema „Digitale Technologien erlebbar machen“ ins Zentrum Digitale Pflege in Bad Sassendorf ein. 25 Teilnehmer aus den Bereichen Pflegedienst, Krankenhaus, Beratung pflegender Angehöriger, Krankenkasse und Hochschule bekamen Einblicke in die Entwicklungs- und Erfahrungswerkstatt.
Das Zentrum Digitale Pflege wurde im Mai dieses Jahres von der Wirtschaftsförderung Kreis Soest (wfg) eröffnet. Benedikt Meyer zu Theenhausen, Leiter des Zentrums, und Marcel Frischkorn, Arztlotse und Prokurist der wfg, stellten den Teilnehmenden zu Beginn verschiedene Lösungen vor. Zu Beginn wurde ein Notruf-Armband, welches Stürze erfassen kann und direkt Angehörige oder den Pflegedienst über eine App telefonisch informiert. Daran anknüpfend zeigten sie ein digitales Pflegedokumentations-System, mit dem beispielsweise Fotos von einer Wunddokumentation direkt in die Patientenakte aufgenommen werden und somit Pflegekräfte bei der täglichen Arbeit entlastet werden. Beispielhaft für neue Mobilitätslösungen verdeutlichte ein einklappbarer, elektronischer Rollstuhl, wie technische Innovationen die Lebensqualität im Alltag deutlich erleichtern können.
Im anschließenden Impulsvortrag „Wie kann ein intelligentes Pflegebett dazu beitragen, das Pflegepersonal zu entlasten?“ berichtete Jan Lindenschmidt von Wissner-Bosserhoff, einem Anbieter von Klinik- und Pflegebetten für Krankenhäuser, Altenheime und Rehabilitationseinrichtungen, aus seinen Erfahrungen. Denn dieses smarte Pflegebett kann durch eine integrierte Sensormatte Feuchtigkeit sowie Bewegungen messen und auch das Sturzrisiko reduzieren. Ebenso ist eine Verknüpfung mit Wearables und Lichtsystemen möglich.
„Es ist wichtig, dass nicht an den Bedarfen der Pflegekräfte vorbei entwickelt wird, sondern eine nutzerorientierte Produktentwicklung stattfindet und die Personen neue Lösungen und Prototypen ausprobieren und Feedback dazu geben können“, sagte David Bohlen, Projektleiter der Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft Südwestfalen, und zog als Fazit: „Wir haben durchweg positive und sehr zufriedene Rückmeldungen bekommen. Insbesondere der Austausch bei unserem ‚Speed-Dating‘ kam sehr gut an. Wir haben am Ende sogar eine Stunde überzogen, weil der Gesprächsbedarf so groß war.“
Die Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft hat gemeinsam mit dem DigiNet Südwestfalen und der wfg Kreis Soest bei diesem Event Digitalisierungsexperten mit Unternehmensvertretern aus der Gesundheitswirtschaft zusammenbracht, um den Austausch von Fachwissen und die Bildung von Partnerschaften zur Förderung innovativer Lösungen für die Gesundheitsversorgung in Südwestfalen zu unterstützen.