14. September 2018
Siegener Modellprojekt „Medizin neu denken“

Im Rahmen des Projekts „Medizin neu denken“ absolvieren fünf Studierende einen Teil ihres Praktisches Jahres (PJ) in den Siegener Kliniken.

Erste Studierende aus Rotterdam starten

Der nächste Schritt im Modellprojekt „Medizin neu denken“ ist gemacht. Seit Ende Juli 2018 absolvieren die ersten fünf Studierenden des Erasmus Medical Center (EMC) der Universität Rotterdam einen Teil ihres Praktischen Jahres (PJ) in den Siegener Kliniken. Während einer Phase von insgesamt zehn Wochen werden die Studierenden die Bereiche Geburtshilfe / Gynäkologie und Pädiatrie durchlaufen. „Im Studium haben die Studierenden ihr Rüstzeug gelernt, jetzt machen sie den Schritt in die Kliniken – und das bei uns in Siegen. Das ist eine tolle Nachricht und etwas Besonderes“, sagte Prof. Dr. Veit Braun, Prodekan für Lehre der Lebenswissenschaftlichen Fakultät (LWF) der Universität Siegen.

Die Ärztlichen Direktoren und Chefärzte des Diakonie Klinikums Jung-Stilling, der DRK-Kinderklinik Siegen, des Kreisklinikums Siegen und des St. Marien-Krankenhauses Siegen begrüßten die angehenden Medizinerinnen und Mediziner im Rahmen eines gemeinsamen Termins. „Dieser Termin löst Glücksgefühle aus. Vor drei Jahren ist die Idee geboren worden, jetzt sind die ersten Studierenden hier. Eine tolle Entwicklung, die uns als Region weiterbringt. Das ist eine Bereicherung für uns alle“, sagte Prof. Dr. Joachim Labenz, Medizinischer Direktor des Diakonie Klinikums. „Dass eine international hoch anerkannte Medizinische Fakultät wie die der Universität Rotterdam ihre Studierenden uns in Siegen anvertraut, macht uns stolz“, sagte Prof. Dr. Frank Willeke (St. Marien-Krankenhaus). „Ich freue mich auf den interkulturellen Austausch“, sagte Dr. Heiko Ullrich, Stellv. Ärztlicher Direktor des Kreisklinikums.

Bild- und Textrechte: Uni Siegen

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SCHWERPUNKTE

Wachstum für eine starke Gesundheitsregion

Sektoren des heutigen und auch künftigen Gesundheitssystems

In der Gesundheitsregion Südwestfalen werden alle Sektoren des heutigen und auch künftigen Gesundheitssystems bedient. Dies belegt u.a. die ausgeprägte Angebotsstruktur mit rund 60 Fachkliniken und Allgemeinkrankenhäusern in öffentlicher und privater Trägerschaft. Prägend für die Region Südwestfalen sind außerdem die Gesundheitsdienstleistungen in der Rehabilitation mit Bädern und Kurorten in den Kreisen Soest, Siegen-Wittgenstein und im Hochsauerlandkreis. Aber nicht nur die Bereiche der Grund- und Regelversorgung sowie der Rehabilitation besitzen eine hohe regionalwirtschaftliche Bedeutung für Südwestfalen. Auch die niedergelassenen Ärzte spielen hier eine wichtige Rolle. 

Für die Gesundheitsregion Südwestfalen bedeutet dies, alle Akteure der Medizinischen Versorgung (noch) stärker zu bündeln und die Transparenz untereinander weiter zu erhöhen. Weitere Ziele sind hier, Südwestfalen als Arbeits- und Wohnstandort für medizinische Fachkräfte attraktiv(er) zu machen sowie (mögliche) Versorgungslücken durch „Spezialitätenbildung“ zu schließen.

Medizintechnische (Zulieferer-)Industrie

Zulieferung und Entwicklungsdienstleistung von medizinischen Produkten

Die Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft Südwestfalen stellt sich mit ihren Mitgliedern u.a. stark im Bereich der Zulieferung und Entwicklungsdienstleistung von medizinischen Produkten auf. Die Kompetenzen in den Bereichen Metall- und Kunststoffverarbeitung, Werkzeugbau, Stanzen, Biegen, Fräsen und Oberflächenbehandlung befähigen die südwestfälischen Unternehmen als Vor- und Zulieferer für nahezu alle Anwendungen für die technologische Gesundheitswirtschaft aufzutreten. Naheliegend war daher auch die Entscheidung der Gesundheitsregion Südwestfalen, die Themenpatenschaft „Werkstoffe und Techniken für die Gesundheitswirtschaft“ zu übernehmen, um sich aktiv an der Profilierung des Landes NRW zu beteiligen und den interregionalen Austausch zu befördern.

Aus- und Weiterbildung

Stark ausgeprägte Weiterbildungslandschaft

Die Weiterbildungslandschaft im gesamten Bereich der Gesundheitswirtschaft ist in Südwestfalen stark ausgeprägt und umfangreich. Neben den klassischen Angeboten im Pflege- und Therapiebereich existiert eine Vielzahl spezieller Fort- und Weiterbildungsangebote.

Besonders wichtig in diesem Zusammenhang ist die Entwicklung von Maßnahmen und Projekten, um kontinuierlich bedarfsorientiert entsprechende Bildungsangebote anbieten zu können. Nicht zuletzt um eine flächendeckende ortsnahe medizinische Versorgung in Südwestfalen zu erhalten. Neu in diesem Kontext ist eine Verbundweiterbildung, die reibungslose Übergänge von einzelnen Weiterbildungsabschnitten innerhalb der klinischen und ambulanten Ausbildungszeiten auf engem Raum anbietet.

Aber auch die Angebote der in Südwestfalen ansässigen Hochschulen spielen eine wichtige Rolle im Netzwerkgefüge der Brancheninitiative. Gemeinsam mit den heimischen Unternehmen können diese z.B. im Bereich der Medizintechnik und Biotechnologie eine praxisnahe Ausbildung und eine anwendungsorientierte Forschung gewährleisten.

Hohe Lebensqualität für Südwestfalen

Konzepte, Produkte und Dienstleistungen

Demographische und soziostrukturelle Veränderungen werden zukünftig ein noch stärkeres Engagement in den Bereichen Prävention, Gesundheitsförderung und Erhaltung der Lebensqualität erfordern. Südwestfalen besitzt bereits jetzt eine ausgewiesene Kompetenz in diesem Feld. Hier entstehen Konzepte, Produkte und Dienstleistungen, die neue Technologien und soziales Umfeld so miteinander verbinden und verbessern, um die Lebensqualität für Menschen in allen Lebensabschnitten zu erhöhen. Von diesem Kompetenzvorsprung werden die südwestfälischen Unternehmen und Institutionen kurz- bis mittelfristig profitieren.

Rehabilitation und Therapie

Beliebtes Reiseziel für Kuren und Rehabilitationsmaßnahmen

Der Gesundheitstourismus ist nicht nur in Nordrhein-Westfalen, sondern auch in Südwestfalen bereits jetzt ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Auch der Masterplan Tourismus NRW konstatiert, dass sich die Region als beliebtes Reiseziel bei Kurgästen und Teilnehmern an Rehabilitationsmaßnahmen ausgezeichnet hat. Jetzt gilt es, das vorhandene Potenzial für verschiedene Zielgruppen frei zu legen und Südwestfalen als therapeutisch, medizinisch und landschaftlich bestens aufgestellte – kerngesunde – Region zu profilieren.